Selbst, Ständig & Frei
Unperfekthaus Essen
Teilnahme: Eintritt Unperfekthaus (incl. alkoholfreier Getränke) € 6,90
In einem Mikro-BarCamp präsentieren, berichten und diskutieren wir über die aktuelle Situation von Solo-Selbstständigen in der Kultur- und Kreativwirtschaft. Bach kurzen Impulsen zur Einführung können zu ausgewälten Themenfeldern wie z.B. Work-Live Balance, Steuer, Krankenversicherung etc. Sessions wie persönliche Erfahrungsberichte, Informationspeäsentationen o.ä. von allen Teilnehmern angeboten werden. Die Ergebnisse der einzelnen Sessions werden online veröffentlicht.
Hier können Sie sich für die Veranstaltung anmelden.
Solo-Selbstständige in der Kultur- und Kreativwirtschaft
Von Solo-Selbstständigen spricht man, wenn ein Selbstständiger keine weiteren Angestellten zur Verrichtung von Werk- oder Dienstleistungen beschäftigt, sondern diese alleine und eigenständig durchführt.
Freiheit und Selbstverantwortung, hohe Identifikation mit der Arbeit, hohe Wertschätzung durch Auftraggeber/ Kunden - das sind nur einige der vielfältigen Vorteile, die Solo-Selbstständige genießen. Neben den vielen Vorteilen, birgt die Solo-Selbstständigkeit aber auch Schattenseiten. Viele Solo-Selbstständige haben mit prekären Lebens- und Finanzsituationen zu kämpfen.
"Die Altersvorsorge in Form regelmäßiger Versicherungszahlungen hat bei den Solo-Selbständigen an Bedeutung verloren. Nicht einmal mehr die Hälfte sorgt entsprechend für das Alter vor. Der Anteil derer, die gesetzlich rentenversichert sind, ist im Zeitverlauf etwas geschrumpft. Noch stärker zurückgegangen ist der Anteil derjenigen, die in eine private Lebensversicherung mit einer hohen Versicherungssumme einzahlen. Diese Form der Vorsorge ist inzwischen nur noch für wenige Solo-Selbständige von Belang." schreibt das Bundesministerium für Arbeit und Soziales BMAS in Ihrem Forschungsbericht "Solo-Selbständige in Deutschland – Strukturen und Erwerbsverläufe" vom Mai 2016.
Kunststück. Verdienten 2013 etwa ein Viertel der Solo-Selbstständigen bezog in Einkommen von brutto weniger als 8,50 Euro je Stunde (Quelle: FIAP Institut). 600.000 Selbstständigen mit durchschnittlichen Einkommen von 10.000 Euro (pro Jahr) müssen für die GKV 46,5 Prozent ihrer Einkünfte aufbringen (Quelle: WidO 2016). Wie hier noch eine freiwillige Altersvorsorge betrieben werden soll, ist für Viele keine Frage der Bedeutung, sondern schlichtweg jenseits aller Vorstellungskraft. Auch ist die Grenze zur Scheinselbstständigkeit oft fließend und so geraten vor allem Solo-Selbstgständige geringerer Einkünfte unfreiwillig ins Visier von Ämtern und Behörden. Nicht selten sind diese gezqungen 30% oder mehr Ihrer Arbeitszeit in Buchhaltung, Verwaltung und Erklärungen zu stecken.